Krampfadern

Medizinisch: Varizen, Varikose oder Varikosis

Krampfadern

Was sind Krampfadern?

Krampfadern sind erweiterte, krumme Beinvenen, die an der Hautoberfläche der Beine als wulstförmige Stränge hervortreten.

Symptome von Krampfadern

Krampfadern sind gut sichtbar und tastbar. Im Gegensatz zu den meist harmlosen Besenreisern können Krampfadern massive Beschwerden verursachen. Außerdem sind sie oft Ausdruck eines tiefer liegenden Venenleidens. Anzeichen sind:

  • Müde Beine
  • Schwere Beine
  • Geschwollene Beine
  • Nächtliche Wadenkrämpfe

Menschen mit Krampfadern leiden vor allem abends, nach langem Stehen oder Sitzen, aber auch bei warmem Wetter unter schweren und müden Beinen. Außerdem kann abends der Bereich um die Knöchel geschwollen sein, weil sich Wasser im Gewebe gesammelt hat. Durch Bewegung oder im Liegen vermindern sich die Beschwerden. Viele Betroffene leiden zusätzlich unter nächtlichen Wadenkrämpfen.

So entstehen Krampfadern

Krampfadern entstehen, wenn die Venen sich erweitern und dadurch die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Mediziner sprechen von einer Klappeninsuffizienz. Das Blut fließt zu langsam zum Herzen zurück, staut sich in den Venen und erweitert diese nach und nach. Krampfadern sind nicht nür Alterserscheinungen. Bei genetischer Veranlagung können sie aber auch in jüngeren Jahren auftreten. Risikofaktoren sind überdies stehende Tätigkeiten, Übergewicht und eine Herzerkrankung. Auch in der Schwangerschaft können sich Krampfadern bilden.

Diagnose von Krampfadern

Für eine genaue Diagnose untersucht der Arzt den Umfang der Venenschwäche und überprüft, ob tiefer gelegene Venen für die Krampfadern mitverantwortlich sind. Folgende medizinische Verfahren werden in der Diagnostik von Krampfadern eingesetzt:

  • Duplexuntersuchung
  • Ultraschall
  • Doppler-Sonografie

Was passiert, wenn Krampfadern unbehandelt bleiben?

Unbehandelt kann eine schwere Varikosis (Krampfadern) erhebliche gesundheitliche Folgen verursachen. Die chronische Venenschwäche sorgt für immer größere Störungen der Blutzirkulation und bewirkt:

  • Hautveränderungen
  • Ekzeme
  • Schmerzhafte Venengeschwüre
  • Offene Beine (Ulcus cruris)

Schreitet die Erkrankung weiter voran, kann es zu Entzündungen der Krampfadern und zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) und schließlich zu einer Lungenembolie kommen.

Wie behandelt man Krampfadern?

Basistherapie bei Krampfadern ist die Kompressionstherapie mit Hilfe von Kompressionsstrümpfen. Diese üben einen mechanischen Druck auf die Venen aus, der Gefäßdurchmesser wird verringert und das Blut fließt schneller. Durch den von der Fessel nach oben hin abnehmenden Druckverlauf versackt das Blut nicht mehr in den Beinen.

Möglichkeiten der Vorbeugung

Am wirksamsten können Sie Krampfadern und anderen Venenerkrankungen vorbeugen, wenn Sie konsequent medizinische Kompressionsstrümpfe mit leichter Kompression tragen (z. B. Kompressionsklasse 1).

Liegt noch keine Erkrankung (medizinische Indikation) vor, müssen Sie die Kosten für die Kompressionsstrümpfe selbst tragen. Die Investition in Ihre Gesundheit lohnt sich aber in jedem Fall, zumal Kompressionsstrümpfe bei richtiger Pflege mindestens sechs Monate haltbar bleiben. Ihr Arzt kann Ihnen bei medizinischer Notwendigkeit bis zu zweimal pro Jahr medizinische Kompressionsstrümpfe verordnen.

Vorbeugend Kompressionsstrümpfe zu tragen wird empfohlen wenn...

  • Sie eine vererbte Bindegewebsschwäche haben. Dies ist oft der Fall, wenn Krampfadern und andere Venenleiden in Ihrer nahen Verwandtschaft vorkommen.
  • Sie einen Beruf ausüben, bei dem Sie regelmäßig lange sitzen, stehen oder hocken müssen. Nur bei Bewegung können die Gelenk- und Muskelpumpen voll funktionieren und die Venen werden durch Muskelaktivität leergepumpt.
  • Sie unter chronischer Verstopfung leiden. Der Druck auf den Bauchraum erhöht sich, die Venen werden zusätzlich belastet.
  • Sie regelmäßig (viel) Alkohol trinken. Alkohol wirkt gefäßerweiternd.
  • Sie schwanger sind oder gerade entbunden haben, die Pille oder ein Hormonpräparat für die Wechseljahre nehmen. Hormonumstellungen begünstigen Krampfadern.
  • Sie in besonderen Situationen lange sitzen oder stehen müssen – zum Beispiel auf langen Reisen (speziell im Flugzeug) oder beim Arbeiten auf Messen. Dann wird auch Venengesunden empfohlen, durch das Tragen spezieller (Knie-)Kompressionsstrümpfe vorzubeugen.

Tipps für den Alltag

  • Bewegung:
    Bewegen Sie sich so oft wie möglich. Verändern Sie häufiger Ihre Position, legen Sie die Beine hoch.
  • Gesunde Ernährung:
    Ernähren Sie sich leicht und ausgewogen.
  • Gewicht optimieren:
    Reduzieren Sie eventuelles Übergewicht.
  • Kleidung:
    Kleiden Sie sich bequem und locker.
  • Schuhe:
    Wählen Sie bequeme, flache Schuhe.
  • Duschen:
    Duschen Sie Ihre Füße regelmäßig kalt ab. Auch Wechselduschen stärken das Bindegewebe.
  • Gymnastik:
    Planen Sie regelmäßig zehn Minuten Venengymnastik in Ihren Alltag ein.
  • Schuheinlagen:
    Tragen Sie Einlagen, wenn Sie einen Senk- oder Spreizfuß haben.
  • Kompressionsstrümpfe:
    Tragen Sie medizinische Kompressionsstrümpfe.